Dienstag, 5. Mai 2009

Fußball statt Schrotflinte

Falls Sie zu den Banausen gehören, die denken, dass Fußball keine gesellschaftliche Funktion erfüllt, muss ich Sie eines besseren Belehren. Der Beweis für meine These hat diese Zeilen verfasst, die Sie gerade lesen. Denn würde es keinen Fußball geben, wäre ich schon lange von der Brücke gesprungen oder hätte – weitaus schlimmer – jemanden erschlagen. Dass ich beides noch nicht getan habe stellt die reinigende Kraft des Ballsports unter Beweis. Wenn Sie wollen erläutere ich Ihnen das gerne mal ein wenig.

Ich bin ein – nun…, nennen wir es mal der Einfachheit halber mal so – impulsives Wesen und mir gehen Menschen eigentlich auf die Nerven. Ich ertragen sie allenfalls als Protagonisten in einer TV-Sendung die ich produziere oder wenn sie mir beim Backer meine Brötchen bringen. Aber auch letzteres macht mich eigentlich schon irre, wenn es mir zu lange dauert. Ich glaube bis heute, dass man mich als Vorlage zum Film „Falling Down“ benutzt hat und wenn Sie sich jemals gefragt habem, was das für Typen sind, die andere Leute mit der Schrotflinte erschießen, weil sie ihnen den Parkplatz vor der Nase weggeschnappt haben...aber lassen wir das.

Allerdings schreibe ich diese Zeilen nicht aus dem Knast, ich lasse keine Post ungeöffnet und kriege beruflich ganz gut was auf den Schirm. Irgend etwas sorgt also dafür, dass mir ein so armseliges Ende wie Tim K. aus Winnenden erspart bleibt. Ich führe diesen für mich bis heute verwunderlichen Umstand überwiegend auf die Tatsache zurück, dass ich mich Samstag für Samstag hassmäßig austobe und über die Woche etwas habe auf das ich mich freue. Wer mich im Stadion erlebt muss sich eigentlich vor mir erschrecken, denn ich der Kurve werde ich zum Tier. Ich brülle, pöbele und fluche für 10. Das perfekte Ventil alle Aggression die sich über die Woche aufstaut abzubauen. Auch in der Woche erfüllt der Fußball eine soziale Funktion im Sinne meiner Mitmenschen. Denn ich habe so immer etwas auf was ich mich freuen kann und was mich am Ausrasten hindert.

Ach ja, in drei Wochen ist Sommerpause. Schauen Sie in dieser Zeit bitte genau hin WEM sie den Parkplatz vor der Nase wegschnappen.

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