Freitag, 4. September 2009

Das kleine Einmaleins der Fußballreisen

Heute Abend geht es endlich los nach Salzburg. Das heißt also mal wieder reisen. Ich bin ja berufsbedingt, aber vor allem auf Grund meiner Fußballleidenschaft viel unterwegs und dadurch inzwischen zu einem kleinen Profi in Sachen Fortbewegungsmöglichkeiten geworden.

Der König unter den Fortbewegungsmitteln ist natürlich das Flugzeug. Man überwindet schnell weite Strecken und das relativ bequem. Das Problem an der Sache: Zum Fußball gehört es Alkohol zu trinken und langsam in Stimmung auf das anstehende Spiel zu kommen. Wenn man mit mehreren Leuten unterwegs kann man auch mal gröhlen, singen, oder Mitreisenden auf den Nerv gehen. All das kann man beim Fliegen gepflegt vergessen. Fliegen schmeckt nach Arbeit. Ich bin daher auch erst zweimal zum Fußball geflogen und hatte nach dem Ausstieg beides Mal das Gefühl, dass ich gleich eine Präsentation halten muss. Duschen ist halt kein Heavy Metal und Fliegen kein Fußball.

Die von mir bevorzugte Reisevariante ist eindeutig der ICE. Man kommt schnell von A nach B, kann im Bordbistro Bier trinken und gemeinsam Spaß haben. Oder, wenn man alleine ist, lernt man meistens irgendwen kennen mit dem man dann wieder gemeinsam Spaß hat. ICE fahren ist einfach geil. Bis auf die Rückfahrt, aber die nervt ja immer. Weniger Spaß macht mir Zugfahren in Nahverkehrszügen. Das ist okay, wenn man in Hannover oder Bremen spielt, aber zum Glück bin ich finanziell in der Lage nicht mit dem Wochenendticket fahren zu MÜSSEN. Das ist nicht mehr meine Welt.

Am zweitliebsten ist mir die Reise mit dem Auto. Diese Reisemöglichkeit trete ich ja immer an, wenn ich mit der tollsten Frau von Welt wo gibt unterwegs bin. Man ist unabhängig, kann fahren wann man will und muss auf niemanden Rücksicht nehmen. Außer dem Arschloch vor einem, dass überraschend bremst. Und das Thema „Stau“ ignorieren wir jetzt einfach mal. Trotzdem ist das auto eine ganz angenehme Reisemöglichkeit. Einziger wirklicher Nachteil beim Auto fahren: Man kann nicht saufen. Ich bräuchte einen Chauffeur. Das wäre es doch. Ein Fahrer, der mich rotzebesoffen von Spiel zu Spiel fährt. Natürlich standesgemäß mit chicer schwarz-gelber Chauffeursuniform. Je länger ich drüber nachdenke um so besser gefällt mir die Idee. Sollten Sie also zufällig ein großes Auto und viel Zeit haben: Sie dürfen mich gerne durch die Gegend fahren. Ich verspreche auch jeden Montag über Sie zu bloggen und im Falle eines Lottogewinns werden Sie fürstlich entlohnt.

Sehr weit unten auf meiner Lieblingsfortbewegungsmittelliste steht das Thema „Busreise“. Selbst wenn es kein Asibus ist. Bus fahren ist was für Leute die zuviel Zeit haben. Rentner z.B. Oder Knastinsasssen. Die haben ja auch nicht so eilig. Es beginnt schon damit, dass man nie pünktlich loskommt, weil irgendwer zu spät ist. Wenn man dann doch endlich unterwegs ist, stellt man fest, dass der Busfahrer ein cholerischer, untersetzter Mitvierziger ist, der das Leben, Menschen im Allgemeinen und Fußball-Fans im Besonderen hasst. Fortbewegen tut man sich im Tempo einer Rennschnecke und generell verbringt man 20% der Busreise damit auf irgendwen zu warten, der „noch mal kurz“ a) auf´s Klo muss b) einen Burger bei McDonalds holt c) einfach so weg ist.

Ganz oben auf meiner Hassliste steht aber das Fortbewegungsmittel mit dem ich heute unterwegs bin: Der Nachtzug. Der Nachtzug ist die schlimmste Reisemöglichkeit seit Erfindung der Postkutsche. Und ungefährt genauso alt. Man sitzt in 70er Jahre Wagoons in denen die Zeit still steht. Schon auf den Nachtzug zu warten ist scheiße. Ich weiß nicht warum, aber das fühlt sich anders an. Und dann sitzt man in diesen 30 Jahre alten Polstern, kann nicht schlafen aber auch nicht lesen, weil alle anderen Abteilgenossen pennen möchten und daher das Licht im Abteil aus ist. Lesen wäre aber auch mit Licht schwer, weil die Mitreisenden so laut schnarchen, dass man sich nicht konzentrieren kann. Liebe unbekannte Mitreisenden: Wir kenen uns noch nicht, aber ich hasse Euch jetzt schon. Nehmt das aber nicht persönlich. Ganz wichtig beim Nachtzug: Er ist NIE pünktlich. Ein Nachtzug der seinen Bestimmungsort zur vorgegebenen Zeit erreicht wird sofort aus dem Verkehrt genommen und der Zugführer umgehend entlassen. Was für eine beschissene Art zu reisen.

Warum um alles in der Welt habe ich eigentlich keinen Flug gebucht? So dumm kann doch ein Mensch alleine gar nicht sein?

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