Donnerstag, 28. Januar 2010

„Du musst Deine Asozialität mehr ausleben“

Am Sonntag steht eine gemeinsame ICE-Tour nach Stuttgart auf dem Programm. Wir haben lange gebraucht, um mal eine gemeinsame Fahrt zu organisieren. Normalerweise fahren wir als Fanclub ja – auf Grund unterschiedlicher Vorlieben und Geldbeutel – in Kleingruppen und treffen uns erst am Stadion. Da gemeinsame Fahrten aber extrem wichtig für Zusammengehörigkeitsgefühl sind und vor allem mehr Spaß machen, hatten wir schon in der Hinrunde mal Stuttgart als gemeinsame Tour ausgerufen. Dass das Ganze dann ein Sonntagsspiel ist, spielte dem Unterfangen eher in die Karten, denn Du kommst eigentlich nur mit dem ICE zurück und niemand kam auf die Idee doch mit WET zu fahren. Lieblings-mir-fällt-gerade-kein-substantiv-ein Seb hat das ganze Ding dann organisiert und über Thorstens Mutter eine Gruppenreise gebucht, so dass wir dann – unterstützt durch die Ferrero-Mitfahrer-Tickets auf einen sensationellen Preis von 48€ für die Hin und Rückfahrt kommen. Wobei ich sogar nichts zahle, sondern meine Bonus-Punkte verfahre. Auch was feines. Vor Ort stoßen dann noch ein paar Sailors zu uns, die schon das ganze Wochenende in Stuttgart sind. Leider gab es ein paar kurzfristige Absagen, wie z.B. von Raphi, dem sie tatsächlich die Abiturprüfung von Dienstag auf Montag früh vorverlegt habe. Man hat der gekotzt. Aber von Einzelschicksalen mal abgesehen: Ich freu mich wie Bolle auf die Tour, denn das man mal mit dem harten Kern fährt ist selten. Und das ganze steht dann wahrscheinlich unter dem Motto „Du musst Deine Asozialität mehr ausleben“

„Du musst Deine Asozialität mehr ausleben“ ist inzwischen bei den Sailors, ich korrigiere mich: - bei Teilen der Sailors, ein geflügeltes Wort geworden. Den Spruch habe ich von der Fahrt nach Weiden mitgebracht. Das lief da so ab, dass irgendwer was total Jenseitiges veranstaltete – z.B. nackt in eine Waschanlage zu laufen – und dann beim Rauskommen zu irgendwem sagte „Du musst Deine Asozialität mehr ausleben“. Das ganze natürlich mit alkoholschwerer Stimme. Ich gebe zu, dass mich die Niederungen des menschlichen Daseins damals sehr fasziniert haben, so dass ich den Spruch mit zu den Sailors genommen habe, wo er seitdem in ironisierter Form gerne gebraucht wird; sei es auf gemeinsamen Fahrten oder auf Partys. Das Problem dabei ist, dass die ironisierte Form für Außenstehende Nicht-Fußball-Fans eigentlich nicht zu durchschauen ist. Denn selbst wenn wir für Fußball-Fans eigentlich eine sehr zivilisierte Haufen sind, wirken wir auf Außenstehenden wahrscheinlich trotzdem nervig. Woher sollen die wissen, dass es sie schlimmer hätte treffen können als mit uns, wenn wir mit geöffnetem Bier durch die Bahn laufen uns "Du musst Deine Asozialität mehr ausleben" rufen. 99% aller Menschen werden das für bare Münze nehmen. Denn auch wenn wir nicht zerstören oder uns mit fremden Leuten beulen: Ich würde nicht mit uns in einem Abteil fahren wollen. Wirklich nicht. Fußball-Fans sind IMMER nervig.

Trotzdem: Sollten Sie also auf dem Weg nach Stuttgart ein paar schwarz-gelbe Chaoten treffen: Seinen Sie nachsichtig. Wir freuen uns doch so auf die Tour.

Feiern Sie einfach mit!

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