Mittwoch, 13. Januar 2010

Nicht alles was schwarz und gelb ist, ist gut

Eine Winterpause hat auch Vorteile. Enorme Vorteile. Riesenvorteile um genau zu sein. Man muss sich z.B. - wenn man wie ich dummerweise für die Kartenvergabe zuständig ist - nicht darum kümmern wer welche Tickets bekommt. Und vor allem WIE er die bekommt. Weil es nämlich scheißegal ist. Die Karten, die ich schon habe, schlummern in der Winterpause warm und sanft in meiner Schublade und vermissen tut sie auch keiner. Es mailt niemand den freundlich unschuldigen Satz „Kannst Du mir wohl mal die Tickets vorbeischicken?“ Was ich normalerweise natürlich gerne tue, wenn mich Leute wie Thorsten aus Kiel oder Kevin aus Bienebüttel danach fragen, die nur schwer zum Stammtisch kommen können. Oder sonst einer aus dem Hamburger Umland. Wobei die Kieler sich wohl bedanken würden, wenn sie „Hamburger Umland“ lesen. Aber das Leben ist kein Ponyhof und Kiel keine Weltstadt.

Aber wie gesagt, ich lasse den Jungs natürlich gerne die Karten gerne per Post zukommen. Aber nur weil man etwas gerne tut wird es nicht weniger nervig. Und das „gerne“ reduziert sich auch spätestens in der Warteschlange der Post relativ schnell über genervt sein zu purem Hass. Es ist einfach extrem zum kotzen bei der Post zu stehen und den Mitarbeitern dabei zuzusehen wie sie vor sich hin schleichen. Ich überlege mir jedes Mal, ob man da nicht einen Film drehen müsste. Den Titel habe ich schon: „Die Entdeckung der Langsamkeit“. Es ist wirklich unfassbar mit welchem „Tempo“ sich Postangestellte hiner der Theke bewegen. Kennen Sie die Startreck-Episode in der die Crew irgendeine Lebensformen triftt, die sich so schnell bewegt, dass man sie nicht sieht? Während in deren Geschwindigkeitsuniversum die Menschen stillstehen? So fühle ich mich ziemlich oft.Wobei -Sie ahnen es schon - die Postmitarbeiter die Rolle der Startreck-Crew übernehmen. Es ist ein absoluter Graus diesen Posteumeln zuzusehen. Das geht an die physischen Grenzen, die ein Mensch ertragen kann. Und ich bin mir ziemlich sicher, wäre ich Saddam Hussein hätte sich Amnesty schon beschwert.

Wenn Sie einfach nur langsam wären, dann würde mich das ja nicht mal stören. Nur paaren sie ihre Inkompetenz mit einem Hochmut und einem Gefühl der Überlegenheit, dass einen das Gefühl gibt etwas ganz Schäbiges zu sein. Nichts könnte diese Schnecken dazu bewegen einen dritten Schalter aufzumachen, nur weil da vielleicht 50 Leute warten. Wo kämen wir da hin. Nein, die Post ist eine Oase der Ruhe. Zumindest, wenn man auf der richtigen Seite des Schalters steht.

Andersfalls mutiert sie nämlich zum Tempel des Hasses. Wie oft ich mir schon gewünscht habe, dass ich EINMAL die Coolness habe, wenn ich dran bin, den Postfrosch am Kragen zu packen und einfach mit dem Gesicht auf den Tisch zu hauen. Und wieder hoch und erneut auf den Tisch. Und wie oft ich mir schon überlegt habe, wie lange man dafür in den Knast geht und ob es das wohl wert ist? Wenn man dann nach gefühlten Stunden endlich dran kommt, überlegt man sich das aber doch anders, weil man einfach froh ist, sein Einschreiben aufgeben zu können. Es sei denn der Herrenmensch hinter dem Tresen meint er müsse einen Kommentar zu meiner Handschrift vom Stapel lassen. Dann werde ich unheimlich schnell erneut vom Wunsch befallen dem Idioten meinen Brief an die Stirn zu tackern und inh persönlich aufzugeben, nur um ihn persönlich in den Briefkasten zu stopfen.

Nicht alles was schwarz und gelb ist, ist auch gut. Wirklich nicht.

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