Montag, 24. Mai 2010

Der tapfer kleine Borusse, Teil 2

Ich hoffe nicht zu langweilen, aber ich muss noch mal was von Connys Sohne erzählen. Wie ich vor drei Tagen schrieb, hatte ich dem ja ein BVB Trikot geschenkt und er ist seidem hin und weg. Am Samstag fuhr er mit seiner Mutter zu einer Freundin von ihr. Natürlich im BVB-Trikot, was er sich auszuziehen weigerte. Ich bekam zwischendurch verzweifelte SMS der Mutter, weil er wohl auch die ganze Zeit die Söhne der Freundin davon zu überzeugen versuchte, dass der BVB toll sei.

Viel schlimmer – für die Mutter – war aber der Umstand, dass diese später in einer Kneipe, die überwiegend von VfB-Fans besucht wird das Championsleague-Finale schauen wollte. Und zwar mit ihrem Sohn zusammen. Der freute sich da auch sehr drauf, war aber nicht zu bewegen, sein neues Lieblingskleidungsstück auszuziehen, was bei Conny zu deutlich steigender Verzweifelung führte. Da man seinen Sohn aber schlecht zur Adoption freigeben kann und die Mutterliebe dann doch siegte, blieb der Armen nichts anderes übrig, als mit Sohn und jeder Menge Mut in die Kneipe zu stiefeln.

Man kann sich vorstellen, dass man es als Mutter eines Jungen im BVB-Trikot nicht leicht hat. Darüber hinaus war in dem Laden auch noch ein paar Fans des Gelsenkirchener-Vorort-Vereins´für die Mutter und Sohn natürlich ein gefundenes Fressen waren. Allerdings bekam ich dann irgendwann Conny eine SMS „Super, mein Sohn legt sich mit erwachsenen Männern an“. Der Kleine hatte nämlich aus „Königblau“ mal eben „Nietenblau“ gemacht und ließ das GE-sindel das auch deutlich wissen, worauf das Pack ihm androhte in nach dem Spiel in einen Brunnen vor dem Laden zu werfen, was aber mit Hilfe des Wirtes abgewendet werden konnte. Laut Aussage von Conny wurde ihm dann auch irgendwann echt mulmig, weil die Kräfteverhältnisse ja nicht zwingend zu seinen Gunsten sprachen. Was ihn nicht davon abhielt beim rausgehen sich noch mal umzudrehen und laut „Nietenblau“ zu rufen. Was hab ich da bloß angerichtet? Ich habe ihm ja nurn ein Trikot und ein Buch geschenkt. Kann man ahnen, dass das auf so fruchtbaren Boden fällt. Vor allem fühlt man sich ja verantwortlich. Natürlich bin ich saustolz, dass der Kleine so abgeht, aber natürlich will man ja nicht, dass sich ein Kind in Situationen bringt, die für ihn ungeil enden könnten.

Was soll das erst werden wenn der groß ist?

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