Sonntag, 23. Mai 2010

Eine Liebeserklärung an Jose Mourinho

Inter Mailand hat die Championsleague gewonnnen. Wobei man auch sagen könnte Jose Mourinho hat die Championsleague gewonnen. Das ist natürlich eine unzulässig Verkürzung, aber nicht gänzlich falsch, denn ohne diesen Trainergott wäre Inter niemals soweit gekommen. Ich bewundere diesen Menschen so unfassbar. Mourinho steht für alles, was ich gut finde.

Der Typ hat wahrscheinlich das größte jemals auf der Welt gemessene Ego. Ein großes Ego ist die Grundvorrausetzung für Erfolg. Alle Menschen mit denen ich zusammenarbeiten durfte und von denen ich was gelernt habe, hatten ein gigantisches Selbstbewusstsein. Wenn Du in irgendeinem Bereich erfolgreich sein willst, musst Du an Dich glauben. Und Du musst überzeugt davon sein, dass Du etwas erreichen kannst was andere nicht schaffen. Wer selbst nicht brennt kann niemand anders anzünden. Alle wirklich herausragenden Leistungen die von einem Team – egal um welchen Bereich es geht – erbracht werden, haben etwas mit Überforderung zu tun. Die Schuhe sind eigentlich eine Nummer zu groß, aber die Gruppe oder Person wächst mit ihren Aufgaben und schafft etwas, was nicht für möglich gehalten wurde. Doch genau in diesem System brauchst Du einen, der in der größten Not nicht zweifelt sondern den Weg vorgibt. An dem sich alle auf- und ausrichten.

Wenn man will kann man fast alles erreichen. Jose Mourinho hat die selben Vorraussetzungen wie ich oder jeder andere. 2 Arme, 2 Beine und sprechen kann er auch. Er war kein großer Fußballer. Dass er zweimal die Championsleague gewonnen hat während ich nur über ihn blogge, liegt einfach daran, dass er es mehr wollte als ich und dafür mehr gegeben hat. Niemand hat mich oder Dich gehindert auch diesen Weg zu gehen außer uns selbst. Jose Mourinho erinnert mich wieder daran, dass man alles erreichen kann, was man will. Die Limits setzt man sich selbst. Oder wie eine Freundin von mir mal sagte „Wer klein denkt, bleibt auch klein“. Wenn Dein Ziel ist die Welt zu erobern bist Du vielleicht am Ende nur König von Deutschland, aber wenn Dein Ziel ein Reihenhaus mit Garten ist, dann wird es auch nicht mehr.

Aber nur ein großes Ego reicht eben auch nicht. Man muss es auch im Griff haben und hart gegen sich selbst sein. Nur die dicksten Eier zu haben ist keine Kunst. Mourinho verbringt wohl ewig lang damit den Gegner zu analysieren, zu tüfteln und zu basteln. Auf Deutsch: Er arbeitet hart. Der nächste wichtige Baustein zum Erfolg. Denn man bekommt nichts geschenkt im Leben. Wenn Du Erfolg haben willst musst Du noch grübeln, basteln und machen, während die anderen schon Spaß haben.

Wenn sich Ex-Spieler von Mourinho äußern sind die alles immer nur voll des Lobes für ihren ehemaligen Boss. Weil er sich wohl bedingungslos vor die Mannschaft stellt. Du gehst eben nicht für jemand durchs Feuer, der nicht 100% zu Dir hält. In dem Zusammenhang kommen wir zu dem Punkt, den ich am meisten an Mourinho bewundere und zwar seinen Hang zur Geste und sein Gespür fürs Moment. Wahrscheinlich weil das mit meinem Job am engsten zusammenhängt. Denn auch da geht es darum besondere Momente zu schaffen. Aber es geht nicht um mich. Also zurück zum Triumphator. Da geht der Trainer des Championsleague-Siegers im Moment seines großen Triumphs zu dem Torwart des Verlierers und sagt ihm, dass er auch ein Champion ist, weil er zweimal im Finale gestanden hat. Wenn ein Mensch in solchen Moment noch den Blick fürs solche Sachen hat, kannst Du erahnen wie toll das sein muss für den zu arbeiten. Dieser Mensch hat Gespür. Allerdings weiß man dann auch, dass Mourinho niemals abschalten kann. Das ist leider der Preis den man für Erfolg zahlt.

Erfolgreiche Menschen sind niemals zufrieden.

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