Dienstag, 6. Juli 2010

Der Lauf der Dinge

Ich habe letztens noch mal ein paar ältere Beiträge von mir revue passieren lassen und festgestellt wie sehr sich doch meine Sicht auf die Dinge geändert hat. Als ich im April 2009 mit diesem Blog Anfing, war ich seit einem Jahr oder so bei den Sailors. Zu der Zeit bin zwar viel gefahren aber nicht alles. Und in der Zeit vor den Sailors eben nur manchmal. Zu Beginn des Blogs hatte ich daher einen viel frischeren Blick auf viele Dinge und habe das ganze viel mehr von Außen betrachtet als ich das jetzt tue. Inkl. der Absurditäten, die sich da so auftun. Inzwischen bin ich halt Teil des „Systems“ und das tut der Betrachtung von Dingen nicht zwingend gut. Man ist halt einfach selber drin in der Mühle. Daher hat sich mein Stil auch verändert. Mir fehlt der alte Blick von Außen schon sehr, aber man kann die Uhr nicht zurückdrehen und so lange ich einmal die Woche noch einen Post habe mit dem ich wirklich zufrieden bin, kann ich damit leben.

Doch das sich mein Schreibstil verändert hat ist ja auch ein Zeichen dafür, dass ich mich verändert habe. Dafür gab es viele Gründe. Als erstes natürlich die Fahrerei als solches. Wenn Du jedes Wochenende auf Tour und immer am Geschehen dran, dann prägt Dich das halt. Ein weiterere sehr wichtiger Punkt war der Workshop „Unser BVB – Dafür stehen wir“. für das ich dann auch das Video-Interview mit Peter Schüngel gemacht habe. Vielleicht sogar der entscheidende. Weil mir da noch mal rational klar geworden ist, wie wichtig der BVB für mich ist. Das war er schon immer, es war mir nur nicht bewusst, wie stark der mein Leben prägt. Ich habe gestern mit Peter Schüngel vom Institut für Fußball und Gesellschaft gesprochen. Aus technischen Gründen wird sich der Podcast mit ihm in die nächste Woche verschieben, aber ich freue mich immer, wenn wir was von einander hören. Ich bin selten mit allem einverstanden, was er sagt, aber er ist eine gute Reflektionsebene.

Allerdings habe ich dadurch, dass ich mich und den BVB weniger aus der Beobachterrolle betrachte eben ein Stück Distanz verloren. Zur Sache aber auch zu mir selbst. Ich gehe an viele Dinge ernster ran und manchmal würde mir eine Spur mehr Humor und Gelassenheit gut tun. In einem Kommentar wurde mir letztens allerdings vorgeworfen, ich würde mich als Besserfan sehen. Das tue ich in der Tat wirklich nicht. Auch wenn es durch die Verdichtung im Blog so wirkt, habe ich mein Fandasein zu lange anders gelebt, um ernsthaft arrogant gegenüber anderen Fans aufzutreten. Ich sehe mich definitiv nicht als was besseres.

Ich habe nur manchmal talibanöse Ansichten!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen