Sonntag, 8. Mai 2011

Grüßt mir die Schale

Die Saison ist für mich mit einem Freundschaftskick zu Ende gegangen. 6.000 Fans fahren auswärts mit zu einem Freundschaftsspiel; das gibt es nur in Dortmund. Von den 6.000 Leuten dürften aber 5900 rattenvoll gewesen sein. Leider gehörte ich zu den 100 anderen, denn das hätte das Spiel für mich deutlich erträglicher gemacht, wäre ich besoffen gewesen. Ich mag nämlich keine Freundschaftsspiele. Fußball ist langweilig, wenn es um nichts geht. Ich habe nichts dagegen mit netten Menschen rumzustehen, zu plaudern und dabei ein Bier zu trinken. Das Problem ist, dass man in Bremen kein Bier mit in den Block nehmen kann, ich eh zu wenig Geld in der Tasche hatte und der Gästeblock den Charme von San Quentin versprüht. Man wartet in jeder Sekunde darauf, dass Johnny Cash kommt und ein Solidaritätskonzert singt.

Wer sich je gefragt hat, wie es sich in einem Knast wohl anfühlt, bekommt im Gästeblock in Bremen einen sehr guten Eindruck. Kontrollen aus der Hölle, enge Gänge, Fangnetze, jede Menge Sicherheitsdienst und sichtbehindernde Stützpfeiler. Was ist in Bremen eigentlich schief gelaufen? Hat denen keiner gesagt, dass Werder in den nächsten Jahren nicht gegen den FC Al-Kaida spielt? Wie kann man im 21. Jahrhundert sowas bauen? Mir kommt erst mit einen Tag Nachgang die ganze Ekelhaftigkeit dieses Gästeblocks vor Augen. Wie sehr muss man Fußball und wie sehr muss man Menschen hassen um sowas zu bauen? Alleine dafür muss Werder absteigen! Wirklich widerlich!

Was bleibt ist die nicht erwähnenswerte 2:0 Niederlage gegen die Bremer, ein netter Gruß an mich und das für mich leider zu frühe Ende der Saison 2010 / 2011. Der Meistersaison. Irgendwie kann ich es noch nicht begreifen, dass es zu Ende ist. Schade. Sowas wird so schnell wohl nicht wiederkommen. Genießen wir erst mal den Sommer als deutscher Meister. Aber ihr habt ja den Höhepunkt erst noch noch vor Euch!

Grüßt mir die Schale und feiert für mich mit.

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