Montag, 6. Juni 2011

Ich kann doch nichts zur Sommerpause schreiben

Nur für den Fall, dass es euch entgangen sein sollte: Es ist Sommerpause. Ich bin gespalten. Also nicht, was die Sommerpause angeht, die ist scheiße. Sondern was den Blog angeht. Auf der einen Seite fühle ich mich verpflichtet etwas zur Sommerpause zu schreiben – dieser Blog ist ja immer recht unmittelbar und beschreibt meinen aktuellen Gemütszustand – auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass ich meine Emotionslage zur Sommerpause nun auch schon in zwei Sommern beschrieben habe und mich wiederholen würde. Repeat please.

Es ist wie immer. Mein Leben ist ohne Fußball noch sinnloser als es das mit eh schon ist. Nur, dass ich aktuell durch meine letzte Produktion deutlich ausgebrannter bin und gar nicht mehr weiß, wie ich die Zeit totschlagen soll, da mir konstruktives Arbeiten für Fußballthemen noch schwer fällt. Ich muss mich echt immer in den Arsch treten, um was zu machen, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und an manchen Tagen mache ich echt auch nicht. Was an sich nicht schlimm ist, aber mein Fußballschreibtisch ist gut voll und muss bearbeitet werden. Auf der anderen Seite muss ich wohl mal akzeptieren, dass ich kein Übermensch bin. Wenn man vier Monate unter Hochdruck arbeitet sackt die Psyche danach in sich zusammen. Ich wusste ja, dass ich so eine Art Entlastungsdepression bekomme. Allerdings steht in der Firma das nächste Projekt auf der Matte. Also schauen wir mal, was da so kommt. Neben Fußball ist Jobstress das einzige, was mir das Gefühl gibt lebendig zu sein. Wobei stimmt nicht ganz. Liebe auch. Aber kaputt wie ich im Kopf nun mal bin, komme ich mit dem Job deutlich besser klar als mit Liebesdingen. Da richte ich eigentlich immer nur schlimme Dinge an. Aber es soll hier ja eigentlich um die Fußball freie Zeit gehen.

Ich habe lustiger Weise festgestellt, dass die meisten Leute in der Sommerpause wenig Zeit haben am Wochenende. Inkl. meinereiner. Es ist, als wenn alle Leute ihre privaten Termine für die Sommerpause aufsparen und dann wie die Tiere anfangen alles abzuarbeiten. Urlaub, Familie und natürlich auch die ganzen Fußball-Netzwerktreffen. Letzteres macht ja irgendwie auch Sinn. In der Woche hat man ja keine Zeit und in der Saison auch am Wochenende nicht. Aber dadurch, dass es so ist wie es ist, wirkt die Sommerpause echt künstlich vollgestopft. Aber vielleicht ist das auch gut so. Ich habe Pfingsten nichts, aber ansonsten bin ich bis Mitte Juli auch „ausgebucht“. Man könnte sich jetzt freuen und sagen, dass einem da wenigstens nicht langweilig wird. Aber mir ist immer langweilig, wenn kein Fußball und kein Jobterror ist. Meine Leben an sich ödet mich an. Also leben an sich ist öde. Nicht meines im konkreten. Ich finde, dass unsere Existenz generell eher unspannend ist. Da ist Fußball die einzige Unterbrechung die es aufbricht. Wahrscheinlich ist das bei irgednwelchen Naturburschen anders. Vielleicht sollte ich nach Alaska gehen und Bären jagen. Mit der Hand.

Wäre ich doch nur nicht so ungeschickt. In der Natur wäre ich nur Beutetier.

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