Freitag, 28. Mai 2010

Der Ultra-Grabbeltisch

Die Ultra-Gruppen stehen ja nach wie vor an der Spitze der Hierarchie der Fanszenen. Auch wenn es andere große Fanclubs gibt, sind die Ultras in Punkte Masse und Aktivität meistens nicht zu schlagen. Vor allem haben wir in Dortmund zumindest mit TU und den Jubos Glück gehabt. Von einigen szenetypischen Torheiten mal abgesehen, habe ich mit unsere Schwarzkitteln kein Problem und – auch wenn ich mein Fandasein in einigen Punkten anders definiere – kein großen inhaltlichen Differenzen. Dafür bin ich echt dankbar, denn wäre ich Nürnberg-Fan hätte ich mit Ultras Nürnberg doch mehr als ein kleines Problem. Wenn ich Verlautbarungen von UN lese, zieht sich mir meistens der Magen zusammen. Es gibt ein Interview im Nürnberger Ultra-Magazin „Ya Basta“ mit einem Eurosportjournalisten bei dem man aus dem Fremdschämen nicht mehr rauskommt. Und damit sind nicht die Antworten gemeint. Aber gut, was soll man auch von Leuten erwarten die mit den Schlümpfen befreundet sind?

Dass die Ultras in der Hackordnung ganz oben stehen ist für mich also verständlich, völlig okay und ich komme mit TU auch gut längs. Wer mich aber kennt, weiß, dass ich mit dem Ultra-Umfeld so meine Probleme habe. Genau genommen mit denjenigen, die selber nicht aktiv sind, den Arsch nur zu den Spielen hochbekommen und ihre Verbundenheit mit "der Szene" dadurch ausdrücken, dass sie möglichst unkritisch inhaltliche Positionen der Ultra-Gruppen übernehmen, obwohl sie sich offensichtlich niemals länger als zwei Minuten inhaltlich mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Und wenn es um das Thema Arbeit geht auch lieber mal wegschauen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ein nicht geringer Teil der Sailors sich für die Choreo zum 100. Geburtstag den Arsch und die Finger abgefroren haben, während ein gewisser Szenegänger und jetzige Ex-Sailor sich schön im Strobels den Pelz wärmte Da bin ich als Nicht-Ultra deutlich mehr "ultra".

Ganz wichtig für die Kategorie des Pseudo-Ultras ist die richtige Bekleidung zu der natürlich auch diverse Sachen aus der „TU-Kollektion“ gehören. Um so ein Kleidungsstück zu haben, muss man natürlich auch als alles geben und sich durchbeißen. Ich bitte das jetzt nicht falsch zu verstehen, ich habe auch ein „Für den Erhalt der Fankultur“-Shirt, dass ich sehr mag und finde fast alle Sachen die TU rausbringt optisch gut. Aber beim Shirt-Verkauf in Nürnberg z.B. müssen sich an den Bussen von TU ja tumultartige Szenen abgespielt haben. Hausfrauen beim Sommerschlussverkauf waren wohl nichts dagegen. Das klingt jetzt - wie immer bei mir – alles arroganter als es wirklich gemeint ist. Nicht jeder, der für TU Sachen in der Schlange steht gehört zu meinem Lieblingsfeindbild „Pseudoultra“ Ich frage mich manchmal eben nur, ob da bei einigen Leuten nicht die Prioritäten falsch gesetzt sind.

Wichtig ist, was Du für den Ballspielverein tust. Nicht was Du trägst

1 Kommentar:

  1. danke marc, endlich kann ich mein feindbild auch genau definieren, es ist nicht (!!!) der Ultra, sondern der Pseudoultra, dem ich mich persönlich überlegen fühle....;o)

    SGG Ronny

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